Hügelgräber

Die Sage vom Granitfelsen am Weg nach Holxen

Die Sage  berichtet, daßim Zeitalter der Hünen ein solcher auf dem Blauen Berg  hauste. Einst geriet er mit einem anderen in Streit, welcher auf dem  Kalkberge in Lüneburg wohnte. Im Zorn warf jener mit einem Stein, um  seinen Gegner zu treffen. Der Stein ging fehl, weil er zu weit nach  rechts geworfen wurde. Er ist beim Bau der Eisenbahnbrücke gesprengt  worden und zum Bau der Unterführung der Bahn auf dem Weg nach Hamerstorf benutzt worden. Weiter wird berichtet, daß unter dem Stein eine goldene Wiege liegen solle, die nur der finden könne, der nachgräbt ohne zu  sprechen. Einige Leute haben versucht, sie zu finden. Aber sie hatten  kein Glück.

Hügelgräber in der Umgebung von Klein-Süstedt

Von den  Hügelgräbern sind wohl keine mehr in ihrem ursprünglichen Zustand  erhalten. Die meisten sind am Anfang des 19. Jahrhunderts zerstört  worden. Damals ließ Napoleon die jetzige B 4 mit Steinen pflastern.  Jeder Bauer musste eine bestimmte Anzahl Steine liefern. Auch die  Klein-Süstedter mussten das. Wenn sie nicht genug Steine hatten, fuhren  sie zu den Hügelgräbern und holten sich die benötigten Steine. Sie  bekamen auch kein schlechtes Gewissen, wenn sie die Steine aus den  Gräbern holten. Sie sagten sich, daß es ja doch nur die Gräber von  Heiden wären.

Wenn im 20.  Jahrhundert Erde gebraucht wurde, fuhren einige Bauern zu den Gräbern,  beluden ihre Wagen mit Erde und brachten sie an den Platz, wo sie  gebraucht wurde. Beim Auf- und Abladen wurden einige Ringe und Armreifen gefunden, die an das

Provinzialmuseum in Hannover geschickt worden sind. Die Hügelgräber waren  Begräbnisplätze. Die Bevölkerung verbrannte damals ihre Verstorbenen und bedeckten die Urnen, in denen die Aschereste aufbewahrt wurden, mit  Erde. Selten liegen diese Grabstätten allein. Ursprünglich mögen sie  wohl eine höhere, kegelförmige Gestalt gehabt haben, die im Laufe der  Zeit durch Einflüsse des Wetters und ihre Schwere eingesunken sind.  Jetzt haben alle Hügel die Gestalt einer Halbkugel angenommen, ca. 10 -  16 Fuß hoch und 100 - 300 Fuß im Umkreis.

Die Urnen,  die beim Abtragen einiger Hügel gefunden worden sind, bestanden aus  rötlichem Ton. Einige fielen gleich auseinander. Oft wurde den Toten  Schmucksachen mit in die Urnen gegeben. In einer der aufgefundenen Urnen wurden zwei Ringe gefunden. Sie wurden dem Altertumsmuseum in Hannover  zugeschickt. Die Urnen hatten die Form eines runden, unten spitz  zulaufenden Gefäßes, Auf der Urne liegt ein Deckel, an dem ein Henkel  zum Anfassen ist. Der Deckel ist schalenartig und ist größer als die  Öffnung des Kruges. Der Rand der Öffnung ist oft mit sehr einfachen  Verzierungen versehen. Der Rest ist schlicht. Nur einmal fand man eine  mit Kanten und Strichen verziert. In den Urnen fand man Überreste der  verbrannten Körper, Knochen mit schwarzer Erde vermischt. Die Knochen  waren schon so zerstört, daß man sie nicht mehr unterscheiden konnte.

Ein Hügel  östlich von Klein-Süstedt wurde 1835 von Herrn v, Estorf 1 Veerßen  untersucht. Dieser Hügel, 50 Schritt im Umfang und ca. 3 m hoch, hatte  einen sichtbaren Steinkranz und auf dem Boden eine ziemlich starke  Pflasterung mit Holzkohlen, Asche, schwarzer, fetter Erde und kleinen,  meistens zerschmolzenen Bronzefragmenten darauf. Im oberen Teil des  Hügels fand man zwei Lagen Urnen, 6 und 8 Stück, in allen Knochen und in einigen außerdem Bruchstücke von bronzenen Nadeln und feinen  Spiralringen, sowie unter einer Urne ein Stück eines Ringes, der an dem  einen Ende spiralförmig gewunden war. An Schmuckstücken wurden ein  unvollständiger Diadem, ein Schmuckschild und Schmuckringe gefunden.  Alle Gegenstände waren aus Bronze angefertigt.

Die Gräber  stammen wahrscheinlich aus den Jahren 2000 - 1000 vor Chr. Anfang  September 1924 hatten zwei Schüler beim Kühehüten eine Speerspitze aus  Bronze gefunden. Die Lehrer verwandten sie im Unterricht.

 

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