Dreschmaschinen

Die ersten Dreschmaschinen in Klein Süstedt 

Das Dreschen wurde schon immer mit der Hand, beziehungsweise mit dem Dreschflegel besorgt. Man kannte damals noch keine Dreschmaschinen. Es gab bei den Bauern nach der Ernte Tage, die nur zum Dreschen vorgesehen waren. Doch im Jahre 1840 baute der Schlossergeselle Heinrich Lenz in Mannheim seine erste Dreschmaschine. Sie war sehr einfach und primitiv gebaut, aber sie wurde ständig verbessert und vergrößert. Die erste Dreschmaschine in Klein Süstedt war ein Spitzdrescher. Beim Spitzdrescher wird das Korn mit den Ähren zuerst in die Maschine geschoben. Es wurden 2 Pferde zum Antrieb benötigt und die Bedienung dieser Maschine konnte mit 4-5 Personen bewältigt werden. Eine andere Dreschmaschine war der Breitdrescher. Er schaffte die dreifache Arbeit des Spitzdreschers, brauchte aber zum Antrieb nicht 2, sondern 4 Pferde. Die erste Breitdreschmaschine wurde 1891 gemeinsam von Christoph Müller Nr.8 und von Johann Heinrich Licht gekauft. 

J.H. Licht benutzte keine Pferde zum Antrieb, sondern eine Dampfmaschine. 1896 kaufte er sich eine Selbstreinigungsdreschmaschine, weil der Breitdrescher beim Antrieb durch die Dampfmaschine in die Brüche ging. 

Im Jahre 1900 wurde vom Tischlermeister Klasen und vom Bauern Heinrich Licht ein gemeinschaftlicher Dreschplatz angeschafft. Dieser Dreschplatz  war mit einem Dreschkasten, der 45 Zentner Korn in der Stunde dreschen konnte, einem Dampfkessel von 7 PS und mit einem Strohbinder versehen. 

Dieser Platz wurde 7 Jahre lang in der Zeit von August bis Februar von allen Bauern des Dorfes zum Dreschen benutzt. Doch durch einen Brand, der den größten Teil der Möbelfabrik Klasen vernichtete, verbrannten auch die Maschinen zum Lohndrusch des Dreschplatzes.

Aber die Bauern ließen sich nicht unterkriegen. Jetzt kam die Zeit, wo einige Bauern sich eine eigene Maschine zulegten. Zum Antrieb der Maschinen brauchte man nun keine Pferde mehr, denn es gab ja die Elektrizität und fast jeder Bauer besaß einen Elektromotor. 

1921 schlossen sich mehrere kleine Bauern zusammen, um sich eine Dreschmaschine zu kaufen. Es waren die Bauern Riggert, Wilh. Meier, Christ. Meier, August Sauer, Ernst Klasen und Martin Heuer. Sie gründeten eine Genossenschaft mit Satzungen und eigenhändiger Unterschrift.

In Klein Süstedt beschloß man später nur den Kauf von Lanzdreschmaschinen mit 25 Zentner Stundenleistung, Strohbinder, Elektromotor von 15 PS und einer Kreissäge.

 

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