Entstehung des Dorfes

Entstehung des Dorfes Klein-Süstedt

Über die Entstehung des Dorfes ist nichts Schriftliches erhalten. Man ist daher nur auf Vermutungen angewiesen.

Es wird  angenommen, dass Klein-Süstedt eine Siedlung von Groß-Süstedt ist, da die Einwohner von Klein-Süstedt nach Gerdau zur Kirche gingen, obwohl die  Kirchen von Holdenstedt oder Veerßen näher lagen, als die von Gerdau.  Heute gehen nur noch etwa 2/3 der Einwohner nach Gerdau zur Kirche.

Die  eigentliche Entstehung des Dorfes wird so vor sich gegangen sein, dass  sich eine Familie auf dem Hügel einen Wohnplatz errichtet hat. Nach und  nach werden sieben weitere Familien zugezogen sein, die sich rund um den ersten Hof ihre Häuser errichtet haben.

Ein Grund  zur Errichtung des Dorfes auf einem Hügel war, dass auf diesem eine  Quelle lag, die bis zum heutigen Tage nicht versiegt ist. Der  Grundwasserspiegel war so hoch, dass man nicht tief gehen brauchte, um  einen Brunnen zu graben.

Der Grund,  warum die Siedlung nicht an der Gerdau errichtet wurde, wie viele andere Dörfer, war, weil Herr von Estorf aus Veerßen Grund und Boden an der  Gerdau besaß und z.B. das Recht hatte, jeden zu bestrafen, der  Süßwasserperlen aus der Gerdau holte.

Die  Ansiedlung von Klein-Süstedt wird bis zum Jahre 780 n.Chr. vor sich  gegangen sein, denn in dieser Zeit gab Karl der Große das Verbot des  Neuerrichtens von Feuerstellen heraus. Zuvor hatte er die Sachsen durch  einen Krieg unterjocht.

Weiter gab  er ein Rodeverbot heraus. Es durften keine Waldstücke zu Acker- oder  Weideland gemacht werden, damit bei der Einziehung der Zehntabgaben  keine Schwierigkeiten auftraten. Dieses Verbot wurde genau wie das  Verbot des Baues von Feuerstellen jahrhundertlang aufrechterhalten. Um  die Sachsen niederzuhalten, gab Karl der Große diese Verbote heraus.

Nach 780 n.  Ohr. durften also keine neuen Feuerstellen errichtet werden. Das  bedeutete, daßnach 780 n. Ohr. keine neuen Höfe entstanden sind. Es gab zeitweilig Lockerungen dieses Verbots. In Klein-Süstedt wurde so 1799  eine neue Hofstelle errichtet. Sonst durften nur Scheunen und Ställe  gebaut werden, weil diese keine Feuerstelle enthielten. Darum mussten  neu verheiratete Paare bei einem Elternteil wohnen.

Die Form des Dorfes entspricht einem germanischen Rundling, bei dem der Mittelpunkt  des Dorfes von einem Zentralhof gebildet wird. Um diesen Hof herum  liegen die anderen Höfe. Um diese läuft außen eine Straße herum, durch  die die Höfe miteinander verbunden sind.

 

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