elektrisches Licht

 Wann bekamen wir elektrisches Licht?

In den Jahren 1905 bis 1907 wurde in Uelzen das Elektrizitätswerk gebaut. Man konnte sich damals kaum vorstellen, daß Licht durch Draht kommen kann, und ein kleiner Motor eine Drehmaschine antreiben kann, wozu man vorher 2 bis 3 Pferde benötigte. Es mußten Angestellte des Elektrizitätswerks aus Uelzen kommen und die Bauern hier in Klein Süstedt aufklären. Nach  vielen Vorträgen über die Elektrizität waren einige Bauern überzeugt. Sie bestellten sich bald die ersten Elektrizitätsmotoren. Im Mai 1912 wurde der elektrische Betrieb in Klein Süstedt eröffnet. Angeschlossen waren 7 Hofbesitzer, 2 Gastwirtschaften, 1 Kleinkötner und drei Anbauer. Die hiesige Schule bekam noch kein elektrisches Licht. Nun hatte man abends hell erleuchtete Wohn- und Wirtschaftsräume, und so konnte man noch bis spät in die Nacht arbeiten.

Klein Süstedt war eines der ersten Dörfer im Kreis Uelzen, das elektrisches Licht bekam. Laufend schlossen sich mehr und mehr Dörfer und Gemeinden der neuzeitlichen Einrichtung an. Kurze Zeit später wurden fast alle Maschinen auf einem Bauernhof elektrisch betrieben.

Jetzt kam die Zeit, in der man sich eigene Schrotmühlen anschaffte. Man baute sich große Ställe und züchtete Schweine. Der Bauer Heinrich Schulz baute sich im Jahr 1907 eine Großschweinemästerei. In seinem Stall konnte er bis zu 800 Schweine unterbringen. Gemeinsam mit dem Bauern Heinrich Bauck entwickelte er eine einfache aber wirkungsvolle Futtermethode. Sie fütterten die Läufer von 30-35 Pfund bis auf   2,5 - 3 Zentner.

Ihr Hauptfutter war Gerste mit Fisch- und Fleischmehl. Der Bauer Heinrich Bauck, der gemeinsam mit Heinrich Schulz die Methode entwickelt hatte, baute sich jetzt ebenfalls ein Stallgebäude, in dem er 10 bis 12 Zuchtsauen und einen Deckeber unterbrachte. Doch der Stall

war bald zu klein. Er ließ ein zweites Stallgebäude bauen, in dem er nun 150 bis 200 Schweine unterbringen konnte. Nebenbei wurde ein Lagerraum für Korn mit eigener, eingebauter Schrotmühle gebaut. Die Schrotmühle wurde natürlich elektrisch angetrieben.

Die Schweinemästereien brachten viel Geld ein, sodaß der Bauunternehmer Heinrich Cohrs seinen Beruf aufgab und sich als Schweinemäster versuchte. Er baute sich ein Stallgebäude, in dem er 150 Mastschweine unterbringen konnte. Dazu kaufte er sich ebenfalls, so wie der Bauer H. Bauck, eine elektrisch angetriebene Schrotmühle.

So wurde Klein Süstedt die Hochburg der Schweinemästerei.

 

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